Ein Neubau für Störche

Vorsicht Hochspannung

Störche bevorzugen bekanntlich hoch gelegene Nistplätze. Als nach einem Überschlag am Strommast beim Bahnhof Enzisweiler ein solches Nest in Flammen aufging (und die betroffene Oberleitungsanlage ausfiel), brauchte die Deutsche Bahn AG einen neuen, sicheren Nistplatz für das Storchenpaar und seine beiden Jungen. Mit der Umsetzung wurde Backes + Scholz beauftragt. Nicht nur, weil wir Bahn-, sondern auch Elektrotechnik-Experten sind und sicherstellen konnten, dass die Störche einen hundertprozentig sicheren Neubau bekommen würden.

Operation Storch

Backes + Scholz hat sich umgehend an die Umsetzung gemacht und einen ungefährlichen Platz in unmittelbarer Nähe des alten Nests gefunden. Dort wurde ein 10,5 Meter hoher Mast mit verzinktem Stahl und Köcherfundament aus Stahlbeton errichtet. Das neue Nest hat einen Durchmesser von 140 cm und war pünktlich zur Brutzeit einzugsbereit. Indes ist die „Operation Storch“ noch nicht beendet: Die Störche haben nämlich in der Zwischenzeit einen anderen Oberleitungsmast besiedelt, der nicht ungefährlicher ist als der erste. Wir hoffen, dass die Storchenfamilie bald den Weg zum neuen Nest findet, damit sie in Zukunft komplett spannungsfrei leben kann.

Ein kurioser Anruf

„‚Hallo, ich hab da mal ne blöde Frage’… So begann ein kurioser Anruf von der Bahn – und das Abenteuer Storchennest. ‚Wir sind eine Elektrofirma, natürlich bauen wir Storchennester‘, antwortete ich, und so erhielt Backes + Scholz den Auftrag. Der NABU hat uns mit allen Infos versorgt, die wir zum Bau eines artgerechten Nistplatzes brauchten. Den Mast haben wir bei einem Lampenmasthersteller besorgt, aber das Nest haben wir selbst hergestellt. Mit Frau und Kindern bin ich am Wochenende in den Wald gegangen und habe Zweige, Fichtenwedel und Moos gesammelt. Als das Nest fertig war, wurde es auf eine Stahlkonstruktion gesetzt, die mindestens 500kg aushält – denn Storchennester können mit ihren Bewohnern bis zu 400kg wiegen.“

Johannes Leister, Projektleitung